business as usuall…

es ist ein tag wie jeder andere…

the freak is here!

say it to me!

in diesem beitrag erzähle ich von alltäglicher transphobie/transfeindlichkeit

irgendwie müssen mir leute ständig erzählen wie „unnormal“ ich bin. wie es ja so schwer ist für andere leute mich ein zuordnen, erstmal „damit“ klar zu kommen und mich anscheinend nicht gleich mit mistgabeln und fackeln durchs dorf zu jagen.

szene 1 : kind steht mit seiner mutter vor der kantine und sagt zu anderem kind: “ du das ist keine frau, das ist ein mann nur dass du das weißt.“ ok, ist erstmal hart aber das halte ich aus. dann ,wahrscheinlich gut gemeint, die mutti so:“ es gibt halt männer die frauen sein wollen. es sind halt nicht alle normal mein kind.“
wir stehen mit ungefähr 15 anderen menschen vor der noch geschlossenen kantine und ich fühle mich in dem moment wie ein kleines häufchen elend. schaffe es auch nicht irgendwas zu sagen, nur die situation aus zuhalten.

szene 2 : das gleiche kind kommt mit seiner mutter am nächsten tag an mir vorbei und ich spreche es nochmal kurz an und erkläre ihr_ihm das ich kein mann bin und manche menschen halt eine tiefe stimme haben und trotzdem eine frau sind und so . das kind rannte dann weg und die mutti musste dann nochmal auf mich einreden. „ich erkläre meinem kind ja ständig dass es halt sachen™ gibt die anders™ sind, aber deshalb nicht schlimm. genauso wie lesben und schwule, sieht man ja im fernsehn und so. und sowas™ wie du hat er ja noch nicht gesehen. da finde ich es gut dass er sowas™ mal kennenlernt und sieht, dass das™ nichts schlimmes ist.“
nicht : „solche menschen wie du“ oder so, nein, nein.
sondern: „sowas wie du“

kabääämmm….

ich sitze so da und kann nur „ja, äh“ sagen und werde rot.
es ist ja irgdenwie nett von ihr, dass sie ihrem kind solche™ sachen™ erklärt. aber ich merke in diesen momenten immer wie weit wir noch von einer aufgeklärten gesellschaft sind. am eigenen leib.

szene 3 :

ich halte meinen lebensbericht in meiner bezugsgruppe und spreche von meiner kindheit, jugend und entwicklung in den letzten jahren. ich bin ja  schon geoutet, also hören die leute jetzt meine geschichte dazu. meine trans*geschichte, verleugnung meiner eltern, gewalt und so weiter. ich habe sozusagen vor wildfremden menschen ein outing meines lebens.
nicht sehr einfach aber doch auch befreiend.
danach gibt es dann rückfragen und so. die leute sind sehr zurückhalten und fragen eher sachen zu meiner suchtgeschichte.
fand ich erstmal recht achsam und nett. dass nicht so blöde fragen kamen.
dann aber muss mir eine person, die auch erst neuer in der gruppe ist, nochmal erzählen wie gut das ist jetzt sei meine geschichte zu kennen. denn er musste auch erstmal “gucken“  als er mich gesehen hat. und da er jetzt ja meine geschichte kennt kann er das™ viel besser aktzeptieren.
und sowieso ist es ja nicht so leicht für die leute, dass, ja dass ich so anders™ sei. er musste ja auch erstmal damit klarkommen. wenn die menschen mich nicht kennen, dann finden sie sowas™ ja erstmal komisch( nicht im lustigen sinn) und da sei es ja irgendwie klar, dass sie erstmal feindlich gestimmt seien, wenn se sowas™  ja nicht kennen und so…

ich dann nur noch geschafft zu sagen : “ ich würde mir ja wünschen, dass die gesellschaft irgendwann mal anders ist!“
die therapeutin hat es auch nicht geschafft ein zuhaken, was sie mir in dem einzelgespräch dann danach gestand.
toll…

that’s the way it is, and i don’t like it!