back to reality

knapp 4 wochen ist es jetzt her, dass ich aus der klinik entlassen wurde und wieder im wendland bin.


da ich während der klinikzeit im internet erfahren hatte, dass es transmenschen geschafft haben eine n.p.-a. über den §45b Personenstandsgesetz (PstG) zu machen, also die dritte option,bin ich gleich zu meinem arzt. ich habe von  ihm ein attest bekommen, dass bei mir eine “variante der geschlechtsentfwicklung“ vorliegt. ging ziemlich einfach. ichgab ihm den text vom lsvd und er hat es gemacht. dann ging ich damit zu meinem standesamt und hielt innerhalb von einer halben stunde meine neue geburtsurkunde in der hand.
wow… ohne gutachten. ohne gerichtstermin.

der funfact ist: ich befinde ich eigentlich in einem tsg verfahern (also n.p.- ä. nach dem “transsexuellengesetz“) und habe einfach ohne dem gericht bescheid zu geben die angleichung gemacht. diesem schickte ich vor zwei tagen einen formlosen kleinen brief  in dem ich kurz schrieb was ich gemacht habe und dass ich das verfahren beim amtsgericht als erledigt an sehe. mit  der kopie meines neuen ausweises und  meiner geburtsurkunde in der anlage,…  mal schauen wie sie reagieren.

mit dem neuen wisch  bin ich gleich zu meinem bürgerbüro im wendland und es hat keine zehn minuten gedauert, da hatte ich schon den vorläufigen personalausweis und habe jetzt überall die daten geändert.
natürlich wurde ich trotzdem noch ständig mit falschen namen angesprochen und falsch gegendert. im hartz 4 -amt wurde sogar wissentlich nur mein name geändert. obwohl ich meine geburtsurkunde, personalausweis und das geburtenregister kopieren lassen hatte, hat die person am empfang es nicht fertig gebracht auch meinen geschlechtseintrag in weiblich zu ändern. als ich ein paar tage später noch einmal da war und danach fragte, war die person mit der ich sprach ( nicht die selbe ) sehr verwundert, warum da noch “herr“ steht, wo die kollegin ja das weiblich in meiner geburtsurkunde hätte  gesehen haben müssen.
naja… das ist auch erstmal geklärt.
ich glaube ich habe bei der bank und der krankenkasse eine mittlere katastrophe ausgelöst, da solche änderungen ja sonst nur mit schreiben vom amtsgericht getätigt werden.
mit dem neuen gesetz, welches immer noch sehr kritikwürdig ist, ist das aber nicht mehr nötig und das musste ich auch erstmal erklären.
zum teil war es sehr belustigend zu sehen, dass die menschen, obwohl sie meine geburtsurkunde und den vorläufigen ausweis vor sich zu liegen hatten, trotzdem nach einem strohalm suchten und mich immer wieder fragten wo denn jetzt das schreiben vom amtsgericht sei.
ich hoffe nur dass mir dieses keine strafe oder so etwas reinbrummt ….

ich bin jetzt auch amtlich endlich anerkannt und dass das so “einfach“ war erleichtert mir jetzt auch den start ins abstinente leben.
ich werde mich jetzt nicht auf dem privileg ausruhen, sondern weiter andere menschen darauf aufmerksam machen, dass trans* und inter* personen überall diskrimminiert und pathologisiert werden. denn auch wenn die dritte option ein kleiner teilerfolg ist, haben es konservative/reaktionäre  kräfte in der politik wieder einmal geschafft die eigentlichen forderungen zu umgehen.

nämlich die volle selbstbestimmung in bezug auf die geschlechter!