hormonersatztherapie
neben meiner angestrebten namen-und personenstandsänderung habe ich vor längerer zeit beschlossen eine hormonersatztherapie zu machen, da ich an meiner anatomischen disphorie leide. dazu habe ich bei meinem hausarzt eine überweisung zur endokrinologie und zur therapeutischen begleitung bekommen. mein hausarzt (dr. gottesleben/lüchow) ist ganz nett, aber schafft es immer noch nicht das richtige pronomen (sie) zu benutzen und das nervt mich ganz schön. er nimmt das wohl auch nicht so ernst. ich hatte bis jetzt auch noch nicht die kraft das ein zu fordern. mal schauen wie es ist wenn ich aus der klinik komme.
ich rief dann bei günther zamel in lüneburg an (der mir von einem anderen psychologen empfohlen wurde, weils im raum DAN keine gibt, die erfahrung mit trans* haben) und bekam ein erstgespräch .
er ist ein alter weißer mann mit netter ausstrahlung. aber er ist halt auch ein alter weißer mann – die meisten feminist_innen wissen, warum ich das so betone ;-).
er schafft es auch nach der dritten sitzung ständig das falsche pronomen zu nutzen und hat auch darauf bestanden mich ein halbes jahr kennen zu lernen. was das bringt, frage ich mich immer noch. soll ich ihm auch “beweisen“ das ich trans bin? ich check es nicht. er stellt mir auch ständig so random fragen, die nichts mit meiner transidentität zu tun haben. oder er guckt mich an wenn ich nichts sage und fragt nichts. dann sitzen wir 2 min da bis ich dann doch was sage. ist manchmal ganz schön freaky.
ich habe nur noch 2 sitzungen bei ihm und dann bekomme ich die indikation. ich freue mich schon rieseig auf den tag das erste mal in die apotheke zu gehen.
er wird mich zwar weiterhin begleiten. aber das halte ich aus.
bei der endokrinologie war es alles ganz in ordnung. ich habe bei der praxisgemeinschaft “auf dem meere“ in lüneburg angerufen und auch schnell einen termin bekommen. dort habe ich gleich meinen ergänzungsausweis vorgelegt und ich wurde nicht einmal mit falschen pronomen angesprochen. sehr nett die frau momberger. eine schräge situation war gleich bei dem ersten termin. dort saß ein von mir als cis_mann gelesener mensch und meinte dass er sich ganz komisch fühlt hier bei all den frauen zu sitzen, als einziger mann. blöder spruch. aber ich habe mich in dem moment als gut passend erlebt und das war schön für mich. wieder einmal im zwiespalt….
(fortsetzung folgt)
namen- und personenstandsänderung
update: https://hinterlandtrans.noblogs.org/2019/03/30/back-in-the-reality/