nazi t-shirts und transphobie…

dieser text enthält darstellung von transphobie

puh… heute ist es fast soweit gekommen, dass ich die klinik verlassen will.
hier läuft seit ca. zwei wochen eine person mit einschlägig bekannten t-shirt motiven herum.
endstufe, kahlschlag, frontalkraft. alles bands der neonazistischen szene. plus “keltenkreuz“ und “white power“.
ist nicht nur mir aufgefallen, also wurde das in der vollversammlung der klinik von einem anderen patienten angesprochen.
das war gut und so wurde die klinikleitung nochmal mit nachdruck darauf hingewiesen das zu unterbinden und sich mit den motiven auseinander zu setzen. als er dann aufstand, sagte er dass er sich andere t-shirts geholt hat und jetzt die  sache ja gegessen ist.
die chefärztin stand dann auch auf und meinte, dass es nicht gegessen ist, was ich sehr sympathisch fand. einer schwarzen person wurde es (verständlicher weise) zuviel und sie rannte raus.
nach dem eine person es relativierte mit: “ich sehe hier ja auch totenkopf t-shirts und die sind genauso schlimm und jetzt wird t.(nazi) wegen seinen angegangen“, schaffte ich es zu sagen, dass es ja einen unterschied macht ob jemensch totenköpfe als aufdrucke oder neonaziband t-shirts an hat .

soweit so schlecht….

als wir dann in der nachbesprechung in unserer bezugsgruppe mit der ko- gruppe waren, wurde darüber auch diskutiert und die gängigen derailing muster benutzt: “ich find das ja nicht so schlimm, also mich stresst das ja nicht“. oder: “der ist ja doch nen ganz lieber, als ich mich mit ihm unterhielt war er ganz nett.“
ja toll.  nazis sind auch mal nett… aber es sind nazis.
und natürlich: “ die demokratie ist in deustchland ist in gefahr, wenn wir nichtmal t-shirts mit meinungen drauf tragen dürfen. was ist denn mit den linksautonomen?“ plus: “ich bin mit der person im zimmer und der hat jetzt so hohen blutdruck seit dem er darauf angesprochen wurde. ihm gehts so schlecht deswegen.“
aber als ich dann meinte, dass das täter- opfer -umkehr ist, und von meinen gewalterfahrungen mit eben diesen nazis, die der hammerskin bewegung angehörten und auch im umkreis von diversen bands waren, berichtete, sagte dann ein typ ernsthaft:“das geht mir alles auf den sack und du (also ich) solltest mal überlegen wie du hier rumrennst und wie das für die kinder hier ist“.

ich konnte nur noch “f*** dich!“ sagen und bin rausgestürmt.
(ich versuche mir diese beleidigung echt ab zu gewöhnen. aber in solchen affekt situationen gelingt es mir meist noch nicht!)

meine therapeutin ist mir hinterher und hat mich versucht zu beruhigen. das war nett, doch brachte in dem moment nichts.
ich weiß was die meisten patienten jetzt sagen werden, dass ich beleidigend war und wie eine furie raus gerannte.
mal schauen wie das noch wird… ich hab auf jeden fall wieder krassse ängste deswegen. und wenn dann noch kinder ins spiel kommen und die transphobie in diese richtung geht, dann brennen bei mir alle sicherungen durch. bin ich den ein monster?

scheiß gesellschaft!