dieser text enthält eine darstellung von unangenehmen (zum teil verbal übergriffigen) situationen mit einem psychater der fontane-klinik in motzen.
heute bin ich wieder mal komplett entnervt. ich wünsche mich hier (fontane-klinik) weg, in meinen kleinen schutzraum wohnzusammenhang. ständig bin ich blicken ausgesetzt. es werden scherze über mich gemacht. ständig fragen menschen ob ich denn op’s vorhabe und nach meinem letzten outing bei einem poetryslam hatte mich am nächsten tag ernsthaft ne person gefragt, ob ich denn jetzt junge oder mädchen sei. und als ich dann meinte: mädchen! fragte sie: “und auch operiert?“
naja…schön dass sie wenigstens nicht gleich davon ausgegangen ist zu wissen was ich denn bin. trotzdem: kotz!
auch wenn ich hier ganz tolle menschen kennengelernt habe, gibt es viele blöde momente. auch bin ich heute wieder sehr dünnhäutig, was sexistische sprüche und verhaltensweisen angeht.
und diese gibt es hier( wie überall in der gesellschaft) zu hauf und manchmal, vorallem auf dem rauchplatz, in geballter ladung. mackrige männer, die es nicht merken, dass sie dreifach soviel raum einnehmen als andere. die ihre herablassende art gegenüber anderen, vor allem frauen, selbst feiern.
und dann zu guter letzt noch frauen die in konkurenz mit anderen frauen drauf einsteigen. bin ich denn nur zu sensibel?
nein! es ist einfach alles nur so verroht, dass ich es wichtig finde schutzräume zu haben. ohne cis_männer… jetzt schätze ich meinen kleinen schutzraum sogar noch viel mehr. da kann ich meinen männerhass™ wenigstens ausleben ( kleiner scherz…)
und dann, hätt ich heute nicht eh schon zuviel, darf ich noch zum lieben, netten psychater.
es ist jetzt das dritte mal, dass ich bei ihm bin und wieder schafft er es mich übergriffig zu kommentieren. als er fragt wie ich mit meiner gruppe klar komme und ich meine das es klar geht, sagt er ernsthaft zu mir : “ naja sie sind ja schon ein kauz.“ und dann meint er noch sagen zu müssen, dass ich ja das kauzige möchte und als anders wargenommen werden möchte, das das vieleicht eher was mit meiner sucht zu tun hat als meine probleme als transfrau.- ich dementiere und er so: “ ich sag ja nur, denken sie mal drüber nach und nehmen sie das mit“ (ein lieblingssatz von ihm)
uhiuhiuhi… erstes gespräch: “sie sind so kindlich“. zweites gespräch: “ vieleicht sollten sie mal überlegen was sie wem mit ihrer transidentität sagen wollen (der mutter?)!“ und jetzt noch kauzig.
ich schaffe es zu sagen, dass transfrauen ständig kindlichkeit und kauzigkeit attestiert kriegen und es nicht cool ist ständig solche kommentare zu bekommen. als hätte ich nicht eh damit zu kämpfen ständig männlich gelesen zu werden. nein, ein psychater darf dann auch noch einen drauf hauen und mein verhalten so kommentieren und solche blöden nachfragen stellen.
ich will feminin wargenommen werden und nicht anders, auch wenn das für andere manchmal kindlich und kauzig rüberkommt. das weiß ich, verdammt.
und mir das noch auf die nase zu binden macht es nicht besser!
als er dann noch meint: “nehmen sie mir das nicht böse, ich mein es ja nicht böse. und für mich sind sie ja ganz frau. auch wenn sie da noch was zwischen den beinen zu baumeln haben und das viele als männlich bezeichnen…“ irgend sowas hat er sich zurechtgerechtfertigt. und das zu einer anatomisch disphorischen person. einer person, die mit dem momentanen körper so null zurecht kommt.
danke, dass du mich als frau siehst, was ich dir auch einfach mal nicht abkaufe – dreißt wie ich bin. jetzt gehts mir wirklich viel besser, grade nach dem kauzig-, dem kindlich- und dem baumelnkommentar. danke für deine gnade mich als frau zu sehen…danke…danke…danke…
kotz!